zuerst wurden wir auf der Busfahrt zum Bahnhof in der nächsten Stadt übers Ohr gehauen (aber nicht nur wir sondern die Chinesen auch). Im Busbahnhof sahen wir, dass der eigentlich Bus schon voll war. Aber eine Frau rief aus einem andern allen Wartenden zu dass dieser Bus auch direkt in die selbe Stadt fahren würde. Also stiegen alle ein. Auf halber Strecke wurden wir dann in irgendeinem Busbahnhof aus dem Bus geschmissen um den Bus zu wechseln was mindestens eine halbe Stunde dauerte. Irgendwann kam dann auch das schäbigste Modell was die ganze Anlage zu bieten hatte. Die obligatorischen Hocker im Gang durften natürlich auch nicht fehlen. Nach dem wieder alle eingestiegen waren war der Bus eigentlich voll. Was aber keinen daran hinderte 10 Meter nach verlassen des Bahnhofs noch mehr Leute hereinzuquetschen. Den Rest der fahrt saß ich dann im kalten Fahrtwind weil sich die Frau in der Reihe vor mir in regelmäßigen Abständen aus dem Fenster übergab. Auf jeden Fall eine der unangenehmeren Fahrten.
In Huaihua angekommen wollten wir uns dann Zugtickets nach Kunming besorgen. Dies gestaltet sich aber während des chinesischen Neujahrs recht schwierig, da alle Chinesen nach Hause zu ihren Familien fahren. Vor dem Ticket Office waren lange Schlangen und auf dem Bahnhofsvorplatz war eine großes Zelt aufgebaut wo die Menschen auf ihren Zug warteten. Also entschieden wir uns für die "blöde Ausländer" Taktik. Wir fragten einen Bahnangestellten wo man denn hier Tickets bekommen würde und schon wurden wir an den Schlangen vorbeigeführt direkt zum Ticketschalter wo der Man uns half. Schlaf- und Sitzplätze waren ausverkauft und so entschieden wir uns mangels anderer Optionen für Stehplätze. Der Plan war eigentlich sich ein ruhiges Plätzchen im Gang zu suchen und versuchen dort zu schlafen aber es kam dann doch ein wenig anders.
Als abends dann die Türen zum Bahnsteig aufgingen fing die wartende Meute auf einmal an zu rennen. Da normalerweise in chinesischen Zügen alle Plätze reservierte sind, war dies schon ein wenig ungewohnt. Als wir dann am Gleis angekommen waren sahen wir wie sich die Menschen in die Wagons quetschten. Wir stürzten uns dann auch mit unserem Gepäck in den Kampf. Kurz bevor ich mir genug Platz verschafft hatte um in den Wagon einzusteigen zog mich dann ein Schaffner am Ärmel und versuchte mir zu signalisieren ob ich noch Schlafplätze haben wollte. Zuerst reagierte ich garnich darauf da ich zu sehr damit mit herumschubsen und einsteigen beschäftigt war. Der Wagon war mittlerweile schon voll mit Leuten. Man kann sich das ungefähr so vorstellen wie die U-bahnen bei einem Fussballspiel, nur dass die ganze Fahrt 7 Stunden dauern sollte. Anscheinend werden an Neujahr die Bahnen in China einfach bis zum Rand mit Menschen gefüllt. Als der Schaffner mir und Paul dann angeboten hatte doch noch einen Platz im Schlfawagen zu bekommen mussten wir noch Jörn und Stefan wieder aus dem Wagon bekommen die schon eingestiegen waren. Diese berichteten später, dass dort drinnen die innersten Instinkte zum Vorschein gekommen waren und sie sich irgendwann mit Schubsen und drängeln den Weg wieder nach draußen Bahnen musste. Am Ende hatten wir dann sogar wirklich jeder sein eigenes Bett. Der Schaffner wollte sich nichtmal selber was dazu verdienen so wie wir erst vermutet hatten sondern berechnet uns nur die ca. 4 euro aufpreis die uns raus aus der Hölle gebracht haben. Anscheinend waren dies Plätze wo die Leute nicht erschienen sind und diese aus Massenpaniktechnischen Gründen nicht an die Chinesen vergeben werden konnten. Auf jeden Fall hatten wir ein riesen Glück denn 7 Stunden lang wären wir mit dem zug auf jeden Fall nicht.
Den Tag in Kunming verbrachten wir dann sehr entspannt mit gammeln bei über 20°C und Sonnenschein. Wir schlenderten durch einen Park in dem jede Menge los war. Überall wurde Musik gemacht, getanzt oder einfach nur mit dem Nachwuchs spaziert.
Auch einen Frisörbesuch gönnten wir uns, bei dem Paul und Jörn gerade noch verhindern konnte die koreanische Stylerfrisur verpasst zu bekommen. Der Friseur behauptete zwar steif und fest, dass das besser aussehen würde aber die beiden konnte er einfach nicht umstimmen.
Abends im Restaurant gabs es dann einen leichten Tumult um unseren Tisch und wir verstanden nicht so ganz warum bis ein Typ vom Nachbartisch geholt wurde und uns fragte: "Did you really order frog". Jörn drehte sich dann eiskalt rum und meinte ja. Da hatten wir bei der Bilder Auswahl dann doch kein Hühnchen erwischt. War aber wirklich lecker und zu empfehlen.
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