Montag, 9. März 2009

Urlaubsbericht: Emei Shan

Unsere nächste Reisestation war der Emei Shan, einer der vier heiligen Berge des Buddhismus in China. Wir kamen abends am Dorf des berges an und informierten uns erst einmal über die route die wir am besten an einem tag zurücklegen können, da wir am nächsten tag bei einer Hochzeit in Elfis Heimatstadt eingeladen waren. Uns wurde gesagt, dass wir den Weg bis zum Gipfel in 1.5 Tagen erreichen können. Morgens ging es dann früh los mit dem Bus zum Fuß des Berges. Wir fingen mit dem Aufstieg an durch den leicht nebligen Urwald vorbei an teilweise 15 bis 20 Meter hohen Bambuspflanzen. Auf dem ganzen Berg sind Klöster verteilt die man besichtigen kann.

Kloster auf dem Berg

Brücke mitten im Urwald

Das ging 1-2 Stunden so bis wir an ein Flussbett kamen das wir entlangwanderten. Da das Wetter zwar trocken aber doch neblig war wurden wir nur selten von chinesischen Familienvätern gestört, die die Umgebung mit lauter Handymusik während ihrer Wanderung beschallten. Nach einiger Zeit viel uns ein Stand auf der lange Bambusstöcke verkaufte. Wir dachten dass es sich um Wanderstöcke handelte und gingen einfach vorbei. Was sich als noch als Fehler herausstellen sollte.
Ein paar Meter weiter trafen wir zwei chinesische Mädels die uns Erdnüsse in die Hand drückten und uns erzählten, dass wir gleich in das Affengebiet kommen und wir die Affen füttern sollten. Wir hatten schon gehört dass auf dem Berg wilde Affen leben aber haben die Viecher dann doch unterschätzt. Diese waren nämlich richtig aggressiv und sprangen einen an um an irgendetwas Essbares zu kommen. Einer sprang auf eins der chinesischen Mädels und räumte ihr sämtlich Manteltaschen aus. Auch Stefan musste leiden. Auch er wurde angefallen, der Affe war mit seiner Gegenwehr aber nicht sonderlich einverstanden und biss ihm kurzerhand ins Bein. Da hat sich die Tollwutimpfung direkt mal bezahlt gemacht. Wir gingen weiter und versuchten den Affen mit unseren offenen Händen zu zeigen dass bei uns nicht mehr viel zu holen ist. Das klappte auch ganz gut bis uns irgendwann zwei Engländer und ein Franzose entgegenkamen und meinten, dass man nicht weiterkommt, da eine komplette Brücke von einer Affenhorde eingenommen war. Diese waren so klug und hatten sich schon mit Stöcken bewaffnet aber zu dritt war anscheinend kein Durchkommen. Es blieb uns nichts anderes übrig als uns einen Schlägertrupp von alten chinesischen Damen zu engagieren die uns mit Bambusstöcken den weg durch die Affen bahnten. Das nächste mal wen ich irgendwo Bambusstöcke zum Kauf sehe werde ich mit Sicherheit zuschlagen.
Nur kurz später hatte er Stefans Bein im Maul


Nach dieser etwas anderen Begegnung mit der Natur ging der Aufstieg weiter. Irgendwann haben wir gemerkt, dass wir doch nicht mehr so weit kommen wie wir gerne wollten und damit am nächsten Tag nicht mehr rechtzeitig zurück ins Dorf gekommen wären um den Bus zu bekommen. Da es aber sowieso sehr neblig war und wir auf dem Gipfel auch kein besseres Wetter mit Aussicht gehabt hätten war das nicht sonderlich schlimm. Also entschlossen wir uns noch ein Kloster weiter zu gehen. Auf dem Weg dorthin passierten wir die Schneegrenze zu Fuß. Das war auf jeden Fall ein cooles Erlebnise zu sehen wie links und rechts des Weges immer mehr Schnee lag und schließlich irgenwann das Kloster vor einem aus dem Nebel auftauchte. Überall hingen riesige Eiszapfen und 20 Meter neben uns löste sich eine große Eisplatte vom Dach und krachte auf den Boden. Wir waren wirklich froh, dass dort grad Niemand stand.

Langsam lag immer mehr Schnee neben dem Weg

Der Rückweg den Berg herunter war dann doch deutlich entspannender und schneller. Wir gingen in die Dunkelheit hinein und irgenwann kamen sogar unsere Kopflampen, die wir uns vor dem Urlaub zugelegt hatten zum Einsatz. Geschlafen haben wir Nacht dann in einem der Klöster in denen man auch übernachten kann. Da es dort keine Heizungen gab kam dann die altbewehrte Fönheizung zum Einsatz. Wobei sich wieder die Überlegenheit der chinesischen Produkte zeigte. Wo mein deutscher Fön nach 25 Minuten sich einfach abschaltet weil er zu heiß wird, hält das chinesische Spitzenprodukt die ganze Zeit durch!
Am nächsten morgen ging es dann mit dem Bus wieder zurück nach Emei Town wo wir noch eine Klosterschule besuchten bevor wir mit dem Bus in Elfis Heimatstadt fuhren.

Korridor in der Klosterschule

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hach wirklich sehr amüsante urlaubsberichte....musste wirklich lachen, was ihr da so erlebt, tzä!!
und mega geile bilder!!!
freu mich auf die nächsten berichte!!

Unknown hat gesagt…

Bring mir ma son Affen mit. Den richte ich zum Kaffee machen ab