Dienstag, 24. März 2009

Urlaubsbericht: Haerbin

Da wir unseren Urlaub bis zum letzten auskosten wollten flogen Stefan und ich von Guilin aus noch weiter nach Haerbin. Dies liegt ganz im Norden von China und ist dementsprechend kalt. Als wir ankamen waren es -20 °C. Also verdammt kalt. Haerbin ist berühmt für sein Schnee und Eisfestival. Die ganze Stadt hat einen rusischen Touch, da diese relativ nah an der rusischen Grenze liegt. In den Straßen kann man hier und da sogar kyrillische Zeichen lesen. Wir hatten schon im Dezember versucht dort hinzukommen haben aber leider keine Zugtickets bekommen. Das Festival war offiziell zwar schon vorbei aber die Skulpturen standen trotzdem noch. Leider sah man aber den Schneefiguren an, dass diese schon drei Monate alt waren. Das Eisfestival war aber doch sehr beeindruckend. Seit diesem Trip hat sich mein Empfinden für Kälte auf jeden Fall neu definiert. Man kann sich einfach nicht vorstellen wie unglaublich kalt es wurde als die Sonne untergegangen war. Nach einem Tag waren wir auch froh als wir mit dem Zug wieder ins 0°C "warme" Peking zurückkehren konnten.

Schneeskulptur

Eisfestival

Urlaubsbericht: Yangshuo

Nach einer wirklich schönen Zeit verließen wir dann per Flieger Yunnan Richtung Guangxi, genauer gesagt nach Guilin. Nach einer weiteren Stunde Bus erreichten wir dann Yangshuo. Die Gegend ist sehr berühmt für die wirklich ungewöhnliche Karstlandschaft. Diese ist auch auf dem 20 Yuanschein abgebildet.
Als wir ankamen wurden wir von wirklich warmen Wetter überrascht, da andere Gruppen nur ein paar Wochen vorher dort gefroren hatten. Wir entschlossen uns daher kurzerhand zu einer Kanutour über den Li-River. Davon existieren leider keine Fotos, da die Wahrscheinlichtkeit meine Kamera zu zerstören doch zu hoch gewesen wäre. Es gab jedoch den ein oder anderen Moment der es Wert gewesen wäre dokumentiert zu werden (Nein geschlossene Bierflaschen schwimmen nicht Stefan! ;) ).
Am nächsten Tag trafen wir dann auf Heiko und Sven die aus Hainan eingeflogen kamen. Tagsüber mieteten wir uns Fahrräder und fuhren durch die Gegend.

Karstlandschaft...

Abends ließen wir es uns nicht nehmen eine Touritour der fieseren Sorte mitzumachen: Kormoranfischen. Dabei wird dem Kormoran der Hals mit einem Strick verengt, so dass er den Fisch zwar fangen aber nicht schlucken kann. Anscheinend waren die Stricke bei unseren Vögeln aber zu locker. Die meisten haben es geschafft die Fische zu schlucken. Es war aber wirklich interessant zu sehen aus was man für Ideen kommen kann.

Kormoranfischen

Da das Bild auf dem 20 Yuan Schein aus dieser Gegend stammt machten Jörn und ich uns dann am nächsten Tag auf um dieses Panorama zu finden. Also wanderten wir den ganzen Tag Den Li-River entlang. Immer wieder hörten wir von links und rechts des Wegesrandes ein "Hello Bamboo". Anscheinend jeder in dieser Gegend besitzt so ein Bambusflos oder kennt jemand der eins hat. Mit diesem kann man sich dann über den Fluss schippern lassen. Nach einer Zeit kann einen das Ganze aber doch nerven.

Da is das Ding!

An unserem letzten Tag gingen wir dann in den Felsen klettern. Die Idee kam von Heiko und Sven die auch in Peking regelmäßig klettern gehen. Das Gebiet ist sehr bekannt für seine Kletterrouten. Wir mieteten uns einen Guide und Material in einem Laden im Ort und verbrachten den Tag dann mit klettern.


Heiko geht den Fels hoch...

FOTOS

Urlaubsbericht: Yuanyang

Als nächstes Reiseziel hatten wir uns die Reisterassen in Yuanyang ausgesucht. Von Kunming aus sollte es mit dem Sleeperbus weiter gehen. Was eine recht entspannte 6 Stunden Busfahrt werden sollten kam dann aber doch ganz anders. Wir wunderten uns zuerst warum wir am Busbahnhof vorbei an den ersten Reihen an geparkten Bussen zu einem alten heruntergekommenen Bus in der letzten Ecke des Busbahnhofs geführt worden vor dem ein großer Haufen Säcke lag.

Noch wurde vor dem Säcken posiert...

Unsere Mitreisenden konnte man guten Gewissens als Pöbel bezeichnen. Von Innen hielt der Bus auch was er von Außen versprach. Alles war heruntergekommen und der Geruch war auch eher speziell (ein Chinese forderte einen anderen auf seine Füße doch mal schleunigst aus der Nähe seines Kopfes zu bewegen weil diese doch sehr stinken...der Privatunterricht macht sich also doch bezahlt). Als der Bus eigentlich fahrplanmäßig abfahren sollten wurde auf einmal angefangen den ganzen Kram der um den Bus herumlag auf das Dach zu schnallen. Mit Seilen wurde allersamt Kram aufgeladen darunter auch ein riesen Fernseher. Der besorgte Maschinenbauer machte sich auch langsam um die Überladung des Busses und war froh als der Fahrer dem ganzen Irrsinn dann Einhalt gebot. Doch ein paar Hunderter ließen dessen Widerstand auch schnell verfliegen und es wurde munter weiter auf das Dach geladen. Irgendwann war das Spektakel dann vorbei und wir konnten uns in unsere ca. 1,40 Meter langen Betten kuscheln. Stefan und ich teilten uns ein Doppelbett. Jörn hatte das Vergnügen sein Bett (und seine Mickeymouse Bettdecke!) mit einem Chinesen zu teilen. Nicht wie vorgesehen 6 Stunden dauerte die Fahrt im Endeffekt über 9. Mit tollen 1 h Stops um ein Paket im nirgendwo abzuliefern.

es wurde lustig aufgeladen...

Als wir dann doch endlich einmal ankamen mieteten wir uns eine Fahrerin die uns den kompletten Tag herumfahren sollte. Sofort ging es los um noch den Sonnenaufgang zu erwischen. Für den tollsten Effekt kamen wir wohl ein paar Minuten zu spät aber es war trotzdem richtig schön.

Sonnenaufgang

Den restlichen Tag verbrachten wir dann damit uns durch die Gegend fahren zulassen und durch die Reisterassen zu laufen. Es ist echt beeindruckend wenn man bedenkt, dass alles einmal mit den Händen angelegt wurde.

Reisterassen...

In unserem Hostel trafen wir dann einen deutschen der mit dem Fahrrad von Bangkok bis nach Hamburg fährt. Dieser ist eigentlich Beamter und hat sich sein Sabattjahr genommen und lebt dieses Jahr von seinem halben Gehalt und finanziert sich so seine Reise. Diesen nahmen wir dann mit um uns den Sonnenuntergang anzusehen. Natürlich wimmelte es nur so von Chinesen mit ihren teueren Fotoausrüstungen. Da es aber doch ein wenig steil den Berg herunterging, mietete sich der wohlbetuchte Chineses kurzerhand einheimische schmächtige Damen die die schwere Kameraausrüstung für sie den Berg hoch und wieder herunter trugen....

Sonnenuntergang


Urlaubsbericht: Shangri-La

Weiter ging es weiter Richtung Norden und auf über 3000m nach Shangri-La an die Grenze zu Tibet. Dort konnte man eindeutig den tibetanischen Einfluss spüren. Jörn und Stefan hatten am Abend zuvor während ich im Bett lag in Lijiang zwei Mädels aufgetan die spontan mit uns mit nach Shangri-La kommen wollten. Wir besuchten das größte buddhistische Kloster in China außerhalb Tibets. Dies hat uns auf jeden Fall schonmal einen Vorgeschmack auf unsere im Frühling geplante Reise nach Tibet gegeben und definitiv Lust auf Mehr gemacht.

Das Kloster

Im Kloster...

Mönche die ihre Gewänder waschen...

einfach ein schönes bild...

Am nächsten Morgen als es eigentlich weitergehen sollte in die Tigersprungschlucht musste ich aber dank meiner Krankheit dann die Reißleine ziehen. Eine zweitägige Wanderung traute ich mir dank Fieber wirklich nicht zu. Also ging es für mich ins chinesische Krankenhaus und für die anderen mit dem Bus weiter in die Tigersprungschlucht.
Bewaffnet mit meinem Mandarin Phrase Book ging es dann ins Krankenhaus. Sofort durfte ich in einem Arztzimmer Platz nehmen. Auch der Arzt ließ keine zwei Minuten auf sich warten. Der Doktor der dann hereinkam erinnerte mich zwar mehr an einen tibetanischen Schafshirten als an einen wirklichen Doktor aber in dem Moment war mir das auch egal. Er fragte was ich habe. In gekonnten Chinesisch erwiderte ich, ich sei krank. Wo denn war seine nächste Frage. Mit meinem Finger deutete ich in meinen Rachen und laß Fieber aus meinem Phrasebook ab. Ergänzend fügte ich noch in feinstem Mandarin ein "und über alles nicht gut" hinzu. Ohne auch nur von seinem Stuhl aufzustehen erstellte der Doc seine Diagnose. Währenddessen kam auch noch eine tibetische Familie herein und eine Frau drückte dem Arzt ein Telefon ans Ohr. Die vier Männern nahmen währenddessen hintermir auf eine Bank platz. nach eine paar Minuten während mit einer Hand telefoniert und mit der anderen mein Krankenblatt ausgefüllt wurde waren wir dann wieder unter uns. Als ich fragte was ich denn hätte bekam ich auch prompt eine Antwort auf Chinesisch. Verstanden hab ichs natürlich nicht. Also versuchte der gute Mann mir das ganze aufzuschreiben. Wenigstens lesen wird der komische Ausländer ja wenigstens können...ob ich bis heute genau weiß was ich hatte kann sich ja jeder selber denken.
Als nächstes wurde ich dann zur hauseigenen Apotheke geschickt wo ich meine Medizin bekam. Am einen Schalter musste ich zahlen um zum nächsten zu gehen wo die Pillenausgabe war. Ich bekam Antibiotika und zwei andere Medikamente von denen ich nicht genau weiß was es war. Insgesamt durfte ich von da an die nächsten Tage lang 3 x 8 Tabletten pro Tag schlucken. Unter 15 Minuten war ich aus dem Laden wieder raus und hatte meine Medizin und Arztbesuch für sagenhafte 3.60 Euro bekommen. Geholfen hat das ganze aber sehr rasch und schon nach ein paar Stunden ging es mir merklich besser. Mit dem Bus ging es dann weiter nach Lijiang wo ich am nächsten Tag die anderen wieder treffen sollte.

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Urlaubsbericht: Lijiang

Lijiang liegt weiter nördlich und noch einmal höher als Dali. Auch hier gibt es eine sehr schöne Altstadt, die komplett zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Überall schlängeln sich kleine Bäche durch die Stadt und die altertümlichen Häuser sehen auch sehr nett aus. Besonders schön wird das ganze wenn nachts alles mit roten Laternen beleuchtet ist. Auch hier wird das Geld mit den Minderheiten verdient. In diesem Fall die Naaxi. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen und in einem Naaxi-Courtyard Hostel genächtigt. Leider wurde meine Krankheit schlimmer und lag dank Fieber Abends schon früh im Bett.


Straßenszenen in Lijiang

The most obligatorious Photoshot in Southern China wenn man dem Lonely Planet glauben soll...



Urlaubsbericht: Dali

Von Xishuanbanna aus ging es mit dem Flieger weiter nach Dali in den Norden Yunnans. Zuerst wurde gescherzt welche Fluggesellschaft es wohl werden sollte, weil wir nicht online sondern bei einem Cafe im Ort gebucht hatten. Doch dann rollte ca. eine Stunde vor Abflug doch tatsächlich die Lucky Air, die hier und da im Onlineportal Elong.com auftaucht aufs Flugfeld. Unsere Freude hielt sich in Grenzen ;). Gelandet sind wir aber ca 1h später trotzdem.
Dali befindet sich am Erhai Lake und hat eine sehr schöne Altstadt. Wir vebrachten den Tag damit durch die Altstadt zu ziehen und den Tag sehr entspannt angehen zu lassen. Leider meldete sich zum ersten mal im Urlaub mein Magen, so dass ich doch eher eingeschränkt war.
In China gibts es insgesamt 56 Minderheiten. Das lernen die Kinder schon in der Schule. Und der gemeine Han Chinese schaut sich die Minderheiten auch sehr gern mal an. Was dazu führt, dass es ganze Dörfer gibt in denen die Leute traditionelle Gewänder tragen und Sachen verkaufen. Für die Chinesen ist dies eine Art Vergnügungspark. Und was kann es dort schöneres geben als sich auch einmal in diesen Gewändern fotographieren zu lassen. Was dem Europäer wundern lässt ist für den Chinesen aber ein wirklich schöner Ausflug (Hao Wan!).


Erhai Lake

Sonnenaufgang bei den drei Pagoden


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Urlaubsbericht: Xishuanbanna

Die nächste Station unserer Reise war Xishuanbanna direkt an der Grenze zu Laos. Dort genossen wir mehrere Tage die Südostasiatische Flair und trafen auf die Gruppe um Henning (Daniel, Jo, Uli) und für wenige Stunden auch auf Svenson und Heiko. Zufällig trieben wir uns alle zur selben Zeit in der Stadt Jinghong herum. Xishuanbanna erinnert von den Leuten und der ganzen Atmosphäre eher an Thailand oder andere Länder in Südostasien. Auch die Straßenschilder sind zweisprachig gehalten und kann deutlich erkennen, dass die meisten Menschen der Dai-Minderheit angehören.
Am ersten Tag liehen wir uns Fahrräder und erkundeten die Umgebung entlang des Mekong, was zu einer 60 km Fahrradtour durch die Kautschuk Plantagen und Reisfelder führte. Am Ende konnte kaum einer von uns noch sitzen und die letzten Kilometer die Berge hoch und runter wurden nicht nur für mich zu Qual. Zu sehen gab es aber wunderschöne Landschaften.


Frau im Reisfeld

Hütte am Straßenrand

Die nächsten zwei Tage verbrachten wir mit einer Trekkingtour durch die Region. Wir wurden von einem Guide durch die Tee- und Kautschukplantagen und durch den Urwald geführt. Geschlafen haben wir dann nachst in einem kleinen Dorf bei einer Familie auf dem Wohnzimmerboden. Geschlafen habe ich nicht wirklich viel, was aber viel mehr daran lag, dass Jörn von der einen Seite gescharacht und Uli von der anderen Seite gehustet hat als an dem harten Boden. Mr. Rush ( unser Guide) erzählte uns viele interessante Geschichten und hatte teilweise auch eher kritische Ansichten, was wir bis jetzt so auch noch nicht erlebt hatten. Nachts saßen Jörn und ich noch mit der Familie und Mr. Rush am Feuer und wir wunderten uns warum wir das Chinesisch das gesprochen wurde so gut verstehen konnte. Aber wurde uns erklärt, dass Putonghua (Hochchinesisch) dort quasi auch nur als Fremdsprache in der Schule gelernt wird und da der Guide ursprünglich nicht aus dieser Gegend kommt und die beiden so keine andere Wahl hatten als sich mit leichten Vokabeln und sehr langsam zu unterhalten. Gelernt haben wir auch dass der chinese eine besondere Verbindung zur Brandrodung hat... Nebenbei erklärte Mr. Rush uns, dass die Kautschukbäume nach 30 Jahren "gefällt und neu geplfanzt werden müsse" und deutete dabei auf die verkohlten Überreste auf einem Berg. Man ann es die ganze Zeit überall qualmen sehen. Es vergeht kaum eine Busfahrt auf der man nicht einen Bauer sein Feld anstecken sieht.


Das Dorf in dem wir übernachtet haben

Unser letzter Tag in Xishuanbanna war auf jeden Fall eins der Highlights dort. Uns wurde von Heiko und Sven empfohlen eine Fahrradtour zu einem Wasserfall im Dschungel zu machen. Wir hatten aber wohl überhört, dass der Weg dorthin größtenteils aus Schotterpiste bestand. Im Nachhinein weiß ich nicht ob der Weg den Berg hoch oder runter schlimmer war. Nach ca. 3 Stunden kamen wir ziemlich fertig in einem kleinen Dorf an, von wo aus es noch einmal ca. 1 h durch den Dschungel ging. Geführt wurden wir von 3 kleinen Jungs die sich ein wenig dazu verdienen wollten. Am Wasserfall angekommen packten wir erstmal unsere Badehose aus und sprangen hinein. Das Wasser war aber so eiskalt, dass es bei wenigen Sprüngen blieb.

Gruppenfoto auf einem Baum im Urwald

Der Wasserfall


Sonnenuntergang auf dem Rückweg



Donnerstag, 19. März 2009

Urlaubsbericht: Kunming

Nach dem Besuch in Fenghuang ging es dann per Bus und Bahn in den Süden Chinas. Genauer gesagt nach Kunming in die Hauptstadt der Provinz Yunnan.
zuerst wurden wir auf der Busfahrt zum Bahnhof in der nächsten Stadt übers Ohr gehauen (aber nicht nur wir sondern die Chinesen auch). Im Busbahnhof sahen wir, dass der eigentlich Bus schon voll war. Aber eine Frau rief aus einem andern allen Wartenden zu dass dieser Bus auch direkt in die selbe Stadt fahren würde. Also stiegen alle ein. Auf halber Strecke wurden wir dann in irgendeinem Busbahnhof aus dem Bus geschmissen um den Bus zu wechseln was mindestens eine halbe Stunde dauerte. Irgendwann kam dann auch das schäbigste Modell was die ganze Anlage zu bieten hatte. Die obligatorischen Hocker im Gang durften natürlich auch nicht fehlen. Nach dem wieder alle eingestiegen waren war der Bus eigentlich voll. Was aber keinen daran hinderte 10 Meter nach verlassen des Bahnhofs noch mehr Leute hereinzuquetschen. Den Rest der fahrt saß ich dann im kalten Fahrtwind weil sich die Frau in der Reihe vor mir in regelmäßigen Abständen aus dem Fenster übergab. Auf jeden Fall eine der unangenehmeren Fahrten.
In Huaihua angekommen wollten wir uns dann Zugtickets nach Kunming besorgen. Dies gestaltet sich aber während des chinesischen Neujahrs recht schwierig, da alle Chinesen nach Hause zu ihren Familien fahren. Vor dem Ticket Office waren lange Schlangen und auf dem Bahnhofsvorplatz war eine großes Zelt aufgebaut wo die Menschen auf ihren Zug warteten. Also entschieden wir uns für die "blöde Ausländer" Taktik. Wir fragten einen Bahnangestellten wo man denn hier Tickets bekommen würde und schon wurden wir an den Schlangen vorbeigeführt direkt zum Ticketschalter wo der Man uns half. Schlaf- und Sitzplätze waren ausverkauft und so entschieden wir uns mangels anderer Optionen für Stehplätze. Der Plan war eigentlich sich ein ruhiges Plätzchen im Gang zu suchen und versuchen dort zu schlafen aber es kam dann doch ein wenig anders.
Als abends dann die Türen zum Bahnsteig aufgingen fing die wartende Meute auf einmal an zu rennen. Da normalerweise in chinesischen Zügen alle Plätze reservierte sind, war dies schon ein wenig ungewohnt. Als wir dann am Gleis angekommen waren sahen wir wie sich die Menschen in die Wagons quetschten. Wir stürzten uns dann auch mit unserem Gepäck in den Kampf. Kurz bevor ich mir genug Platz verschafft hatte um in den Wagon einzusteigen zog mich dann ein Schaffner am Ärmel und versuchte mir zu signalisieren ob ich noch Schlafplätze haben wollte. Zuerst reagierte ich garnich darauf da ich zu sehr damit mit herumschubsen und einsteigen beschäftigt war. Der Wagon war mittlerweile schon voll mit Leuten. Man kann sich das ungefähr so vorstellen wie die U-bahnen bei einem Fussballspiel, nur dass die ganze Fahrt 7 Stunden dauern sollte. Anscheinend werden an Neujahr die Bahnen in China einfach bis zum Rand mit Menschen gefüllt. Als der Schaffner mir und Paul dann angeboten hatte doch noch einen Platz im Schlfawagen zu bekommen mussten wir noch Jörn und Stefan wieder aus dem Wagon bekommen die schon eingestiegen waren. Diese berichteten später, dass dort drinnen die innersten Instinkte zum Vorschein gekommen waren und sie sich irgendwann mit Schubsen und drängeln den Weg wieder nach draußen Bahnen musste. Am Ende hatten wir dann sogar wirklich jeder sein eigenes Bett. Der Schaffner wollte sich nichtmal selber was dazu verdienen so wie wir erst vermutet hatten sondern berechnet uns nur die ca. 4 euro aufpreis die uns raus aus der Hölle gebracht haben. Anscheinend waren dies Plätze wo die Leute nicht erschienen sind und diese aus Massenpaniktechnischen Gründen nicht an die Chinesen vergeben werden konnten. Auf jeden Fall hatten wir ein riesen Glück denn 7 Stunden lang wären wir mit dem zug auf jeden Fall nicht.

Glück gehabt! Jörn und Stefan im Hardsleeperabteil

Den Tag in Kunming verbrachten wir dann sehr entspannt mit gammeln bei über 20°C und Sonnenschein. Wir schlenderten durch einen Park in dem jede Menge los war. Überall wurde Musik gemacht, getanzt oder einfach nur mit dem Nachwuchs spaziert.

Tanzgruppe im Park

Hier werden die Liebesbekundungen nicht in Bäume sondern in Bambus geschnitzt

Chor im Park

Auch einen Frisörbesuch gönnten wir uns, bei dem Paul und Jörn gerade noch verhindern konnte die koreanische Stylerfrisur verpasst zu bekommen. Der Friseur behauptete zwar steif und fest, dass das besser aussehen würde aber die beiden konnte er einfach nicht umstimmen.

Friseurbesuch

Abends im Restaurant gabs es dann einen leichten Tumult um unseren Tisch und wir verstanden nicht so ganz warum bis ein Typ vom Nachbartisch geholt wurde und uns fragte: "Did you really order frog". Jörn drehte sich dann eiskalt rum und meinte ja. Da hatten wir bei der Bilder Auswahl dann doch kein Hühnchen erwischt. War aber wirklich lecker und zu empfehlen.

BILDER

Sonntag, 15. März 2009

Urlaubsbericht: Fenghuang

Weiter gings von Zhangjiajie in das Fischerörtchen Fenghuang. Wir wollten schon am Abend vorher Bustickets kaufen aber uns wurde gesagt dass wir diese direkt im Bus bekommen. Also versuchten wir unser Glück am nächsten Tag am Busbahnhof. Der Bus sollte jede halbe Stunde fahren. Wir wunderten uns warum der Platz wo er abfahren sollte leer war aber trotzdem jede Menge Leute warteten. Nach 20 Minuten kam er dann auch. Das ganze lief dann aber so ab, dass die Meute in die Richtung des noch fahrenden Busses rannte und es ein riese Gedränge hab um in den Bus zu kommen. Sowas hatten wir bis dahin auch noch nicht erlebt. Wir hatten beim ersten Anlauf mit unserem Gepäck nicht den Hauch einer Chance einen Platz zu bekommen. Beim zweiten Versuch half uns zum Glück eine nette Dame. Sie führte uns zu einem Platz außerhalb das Bahnhofs, wo wir dann zuerst einsteigen konnten bevor der eigentlich Kampf eröffnet wurde. Diese Form der Hilfsbereitschaft bekommt man zum Glück sehr oft zu spüren.
Auf der eigentlich nur eine Stunde dauernden Fahrt hatten wir einen riesen Stau. Überall auf der Straße liefen Menschen und die normalerweise abschreckende Wirkung einer Bushupe hatte sich bis hierhin nicht rumgesprochen. Auf der Gegenseite kam uns irgendwann auch ein Mann zu Fuß mit einem Handkarren entgegen. Es schien im ziemlich gleichgültig, dass hinter ihm eine riesen Schlange aus Autos, Bussen und LKWs war.
In Fenghuang schlenderten wir dann am Fluss entlang und gingen durch die kleinen Gasssen. Die Stadt ist wirklich sehr schön und hat etwas von Bilderbuch China. Abends wurden dann auf den Fluss kleine Papierschiffchen mit Kerzen gesetzt was wirklich schön aussah.


Sonnenuntergang am Fluss

Abends ging es dann in die örtliche Dorfdisco wo Jörn leider seine Jacke mitsamt seiner Kamera geklaut wurde. Einen Teil der Nacht haben wir dann auf der Polizeistation verbracht aber leider ohne Erfolg.

Samstag, 14. März 2009

Urlaubsbericht: Zhangjiajie

Weiter ging unsere Reise mit dem Flieger nach Changsha in die Provinz Hunnan. Dort haben wir uns Zugtickets nach Zhangjiajie besorgt. Es wurde uns gesagt, dass es in dem Zug nur Sitztickets gab. Diese enpuppten sich glücklicherweise als Sitzplätze im Sleeperabteil. Also wurde der Schlafsack ausgepackt und in eins der freien Betten gelegt.
Wir kamen mitten in der Nacht an und versuchten ein Hostel zu finden wo wir unseren Kram lassen konnten. Nach dem wir eins gefunden und eingecheckt hatten fanden wir heraus, dass der Park zu dem wir wollten nochmal 1.5h Busfahrt entfernt war. Also handelten wir mit der Dame an der Rezeption aus, dass wir der Zimmer lieber zwei Tage später hätten und beschlossen die Nacht im Park zu verbringen.
Am Busbahnhof wurde uns dann versichert, dass der Bus auch wirklich dort hin fährt wo wir hin wollten. Zwei Stunden später wurden wir dann an irgendeiner Eckes Des Nationalparks ausgesetzt, so wurden unsere Planungen für unsere Route komplett über den Haufen geschmissen. Im Nachhinein hat sich dies aber als praktisch herausgestellt, da wir den chinesischen Touristenhorden engegen gegangen sind und so doch relativ ungestört waren.
Die Landschaft im Park war wirklich spektakulär. Überall sieht man riesige Felssäulen die scheinbar aus dem Nichts in den Himmel ragen.


Zhangjiajie

Wir verbrachten den ganzen Tag damit die Berge rauf und runter zu laufen und uns von Obst und Bücherverkäufern anquatschen zu lassen. Eine habe ich sogar dazu gebracht mir einen Bildband für eine 50 Cent münze zu überlassen. Die Arme hatte verzweifelt versucht den Wechselkurs bei Ihren Kolleginnen zu erfragen aber diese konnten Ihr auch nicht helfen. Schliesslich hat die neugier nach dem glitzernden Ausländischen Geld doch gesiegt;). Ich war aber dann doch so nett und hab ihr ihr Buch wieder gegeben. Die Aussicht die man von den Bergen hatte war teilweise wirklich atemberaubend.

Die älteste most natural stone bridge of the world und überhaupt!


Teilweise gings echt tief runter....

Abends kamen wir dann ziemlich erschöpft an einem Hostel oben auf einem Berg an. Das Zimmer war auch ziemlich teuer dafür, dass wir nur einen Raum mit 4 Matratzen auf dem Boden hatten.
Am nächsten Tag gingen wir dann weiter durch den Park. Wir entschieden uns kurzerhand den Aufzug auf die Berge nicht zu nehmen. Ja richtig die Chinesen haben außen an einen Berg kurzerhand einen riesigen Aufzug montiert. Die altmodische Treppenvariante war aber auch ok und vor allem billiger.
Wir hatten wieder eine Begegnung mit wilden Affen, diese waren aber diesmal freundlicher. Es war interessant und schockieren zu gleich die Chinesen zu sehen wie sie den Affen lachend vor dem "Nicht Füttern" Schild den Tieren eingeschweißt Bonbons und sogar ganze Cola Flaschen zuzuwerfen. Es wurde sich dann köstlich über die "doofen" Affen amüsiert die die Sachen nicht aufbekommen haben.
Affen...aber diesmal von der netteren Sorte


Freitag, 13. März 2009

Urlaubsbericht: Chengdu - Panda Breeding and Research Base

Den morgen bevor wir weiter geflogen sind haben wir noch den Panda Zoo in Chengdu besucht um einmal echte Pandas gesehen zu haben. Die Viecher machen eigentlich nicht viel außer auf dem Rücken liegen und sich Bambus reinziehen. Aber seht selbst...


Pandas...soo süß

Donnerstag, 12. März 2009

Urlaubsbericht: Jiuzhaigou

Nach einer weiteren Übernachtung in Chengdu ging unsere Reise weiter in den Nationalpark Jiuzhaigou. Dieser ist berühmt für seine bunten Seen. Leider braucht der Bus für die ca. 250 Km von Chengdu nach Jiuzhaigou 10 Stunden. Dementsprechend war die Busfahrt dann auch. Alle 2 Stunden wurde dann mal angehalten um die Bremsen mit Wasser zu kühlen da diese durch die Serpentinen zu heiß wurden. Im Ort selber konnte man deutlich gesehen dass es Nebensaison war. Die meisten Geschäfte hatten geschlossen und es waren auch kaum Touristen zu sehen.. Dies war aber weniger schlimm, da wir den Tag zu quasi für uns allein hatten. Im Sommer sollen pro Tag 40.000 Leute dort sein.
Da das ganze sich auf über 2000 Meter befand war es auch deutlich kälter. Nachts waren es bestimmt -10 °C. Da wurden zu Heizzwecken auch mal eine Wasserkocher mit Tesafilm zur Raumheizung umfunktioniert.
Am ersten morgen im Park fuhren wir mit dem Shuttlebus bis zum Ende um von dort aus wieder zurück Richtung Eingang zu laufen. Leider ging es dabei noch einmal ein gutes Stück bergauf, so dass einige der am höchsten gelegenen Sehen noch komplett zugefroren waren. Doch je weiter man herabstieg desto wärmer wurde es wieder.


Five Colour Lake

Wirklich beeindruckend waren doch die zahlreichen teils eingefrorenen Wasserfälle. Insgesamt verbrachten wir 2 komplette Tage im Park. Eigentlich hatten wir noch einen dritten für einen Benachbarten Park eingeplant aber da dieser noch höher liegt und komplett gefroren war haben wir unseren Flug ( 10 h Busfahrt wollten wir uns nicht noch einmal geben) und sind schon einen Tag früher nach Chengdu zurück geflogen.


gefrorener Wasserfall


Eisblume

In unseren Aufenthalt in Jiuzhaigou fiel auch das Chinesische Neujahr. Leider war bei uns nicht soo viel los wie bei dem Ein oder Anderen. Wir haben es uns trotzdem nicht nehmen lassen uns ordentlich mit Böllern einzudecken. Chinesische Böllern haben mehr etwas von Sprengstoff als von Feuerwerk. Diese sind zwar kleiner als bei uns dafür um so lauter. Auch die mehrere Meter lagen Böllerketten hätten dem deutschen TÜV Prüfer sicher Schweißperlen auf die Stirn gezaubert. Diese gingen mit einer geschätzen Verzögerung von null bei der ersten Berührung des Feuerzeuges los, so dass man nur noch Leute mit Händen über dem Kopf wegrennen sah. Das chinesische Neujahr beschränkt sich auch nicht wie bei uns auf einen Abend sondert dauert ca. 2 Wochen. So dass es eigentlich immer irgendwo knallt oder Raketen am Himmel zu sehen sind. So kann es schon mal vorkommen dass kleine Kinder mit ihren Böllern spielen und damit regelmäßig die Autoalarmanlagen auf der anderen Straßenseite auslösen wodurch der Geräuschpegel noch einmal gesteigert werden kann.

Mehr Fotos

Urlaubsbericht: Yibin - Bamboo Sea

Direkt nach der Hochzeit organisierten wir uns einen Fahrer für den restlichen Tag, da wir noch einen Bambuswald besuchen wollten der ganz in der Nähe lag. Dort wurde auch "House of flying Daggers" gedreht.
Der Wald war echt cool. Man läuft durch dicke 15 Meter hohe Bambuspflanzen. Uns hat es allen supergut gefallen. Auf meinen Fotos kommt das Feeling aber nicht so wirklich rüber. Vielleicht muss man da mal auf die Ergebnisse der Foto Profis warten.
Unser Fahrer hat uns am Abschluss des Tages versichert, dass er einen sehr schönen Tag mit den Deutschen hatte ;).



FOTOS

Urlaubsbericht: Luzhou- Xuyou: Hochzeit einmal anders

Nach unserem Besuch des Emei Shan ging es mit dem Bus weiter nach Luzhou, die Stadt in der Elfis Eltern leben um eine echte chinesische Hochzeit mitzuerleben. Als wir nach fünf Stunden Busfahrt ankamen dachten wir, dass wir angekommen wären. Wir hatten jedoch nicht damit gerechnet, dass der Chinese den Unterschied unter Heimatstadt die Stadt versteht in der er geboren wurde. Also erwartete uns nach der Ankunft in Luzhou nochmal eine 2 stündige Autofahrt. Elfis Onkel war so nett uns zu fahren. Sechs Leute, ein Wagen für den Chinesen kein Problem. Die Straßen waren mehr Schotterpisten als asphaltierte Straßen, trotzdem musste regelmäßig Maut gezahlt werden. Nach ca einer Stunde fiel dann auch ein Reifen der Straße zum Opfer. Wir wollten zwar helfen aber anstatt den Reifen schnell selber zu wechseln wurde in einem Restaurant eine halbe Stunde gewartet bis Jemand kam um das Rad zu wechseln. Wir warteten dann auch brav und wärmten uns an einem Kohlepott und sahen die chinesische Variante von "China sucht den Superstar".


Warten auf den Reifenwechsel....

Dann ging es noch einmal eine Stunde weiter durch dichten Nebel, in dem man keine 20 Meter sehen konnte. Als wäre der kaputte Reifen nich schon Pech genug verpasste Elfis Onkel seinem Wagen auf den letzten zwei Metern vor der Einfahrt des Hotels in dem wir für die Nacht einquartiert wurden noch einen dekorativen Rallyestreifen an einer Steinmauer. Vier Deutsche bei Nacht und Nebel durch die Gegend kutschieren und sich dann auch noch seinen Wagen ordentlich demolieren...der Mann war in der Nacht wirklich nicht zu beneiden. Nach dem wir angekommen waren ging es dann direkt weiter in Elfis Lieblingsrestaurant zu einem Mitternachtsimbiss. Die Liste der von uns verzehrten Köstlichkeiten wurde um Schweinenasenbein, Schweinezahnfleisch und Wasserschlangen erweitert.


gegrillte Schlange und andere Köstlichkeiten

Das fieseste am Essen war aber bei weitem eingelegter frittierter Tofu. Dieser wurde seit dem zusammen mit Innereien auch boykottiert.
Vielleicht ist es an dieser Stelle passend mal ein paar Sätze über die Heizungen im Süden Chinas zu verlieren. 没有! Ja richtig die gibts nicht. Im Winter wird halt nicht geheizt und man sitzt in seinen Winterjacken in der Wohnung. Und weils ja sowieso schon kalt ist wird auch gleich das Fenster für eine konstante Frischluftzufuhr geöffnet. Anscheinen hat der Chinese ein anderes Temperaturgefühl anders ist diese spezielle Technik nicht wirklich zu erklären. Da kann man sich teilweise nur mit der altbewährten Föntechnik einem Schlafsack und vollaufgedrehten Heizdecken (gibts in den meisten Hostels) behelfen. So wirklich warm ist einem dabei bei Minusgraden aber auch nicht.
Am nächsten Morgen standen wir auf und wunderten uns was vor unserem Hotel für ein Trubel war. Wo in der letzten Nacht noch leergefegte Straßen waren schoben sich auf einemal Menschenmassen über die Straßen und links und rechts der Straße verkauften alle möglichen Sachen. Vom Huhn über den vor Ort frisch geschuppten Fisch bis hin zu Chilis, Reis und Obst. Wir wanderten nur kurz durch die Straßen da wir gegen Mittag zur Hochzeit fahren sollten.
Als wir dort ankamen stand schon das Brautpaar vor der Restauranttür und verteilten Bonbons und Zigaretten an ihre Gäste. Wir wurden dann hoch an einen Tisch geführt und informiert, dass wir jeder einen chinesischen Glückwunschsatz aufsagen sollten um dem Brautpaar Glück zu wünschen. Also übten wir jeder brav unseren Satz ein. Der Raum war super kitschig in Rosa dekoriert. Die ganze Veranstaltung besaß einen Moderator der durch das Programm führte. Der komplette Saal war in zwei Teile durch eine Trennwand geteilt hinter der die Nachbarhochzeit stattfand. Diese startete auch früher als unsere. Unter lauter Eurotrashmusik wurde das Publikum von Winnie Puuh und Tiggermaskottchen angeheizt. Danach wurde das Brautpaar von den beiden Figuren auf die Bühne geführt und mit einem Indoorfeuerwerk begrüßt. Dabei wurde im Hintergrund ein Foto der beiden projeziert. Irgendwie wurde sich zwischendurch noch das ja Wort zwischen Diskomusik und einem weiteren Feuerwerk gegeben.
Unsere Veranstaltung war leider ein wenig unspektakulärer. Der Moderator unterhielt das Publikum und erzählte irgendwelche Sachen auf Chinesisch. Dann musste der Bräutigam auf die Bühne und seiner Verlobten seine Liebe schwören: "Liebst du sie?" "Ja ich liebe sie"..."liebst du sie wirklich?" " JAA ich liebe sie". Dies wurde immer lauter durch den Raum gebrüllt. Dann wurde die Braut vom Brautvater hereingeführt. Dieser hatte sich wirklich herausgeputzt...siehe Fotos. Das Brautpaar gab sich das JA-wort und im Anschluss wurden Reden gehalten. Auch wir hatten unseren Aufttritt auf der Bühne mit unseren Sätzen. Elfi versicherte uns im Nachhinein man hätte unser Chinesisch sehr gut verstanden ;).
Dann stand das Essen auf dem Programm. Es wurde pausenlos aufgetischt. Als die Tischfläche verbaucht war wurde dann Essen über Essen gestapelt. Zur Feier des Tages gab es eine Schildkröte die wirklich lecker war. Luzhou ist in China nur für den örtlichen Schnaps bekannt. Also stand an jedem Tisch eine Flasche des Zeugs. Elfis Vater hatte es sich zum Ziel gesetzt die Trinksfestigkeit der Deutschen zu testen. Irgendwann musste dieser dann aber aussetzen und seine Bekannten übernahmen das Nachschenken und Anstoßen.
Wir hatten noch nicht wirklich zu Ende gegessen da waren auch schon fast alle Gäste wieder verschwunden. Es war schon höchst ungewöhnlich zu sehen wie schnell alle wieder nach Hause verschwanden. Noch merkwürdiger war hingegen wie das ganze Restaurant aussah. Es war einfach unglaublich wie Chinesen den Raum zugerichtet hatten. Jede Kneipe nach Rosenmontag sähe bestimmt besser aus. Überall lagen Knochen, Müll, Schildkrötenpanzer und Kaputte Gläser und Flaschen auf dem Boden. Das ganze war eine höchst merkwürdige Erfahrung.

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Montag, 9. März 2009

Urlaubsbericht: Emei Shan

Unsere nächste Reisestation war der Emei Shan, einer der vier heiligen Berge des Buddhismus in China. Wir kamen abends am Dorf des berges an und informierten uns erst einmal über die route die wir am besten an einem tag zurücklegen können, da wir am nächsten tag bei einer Hochzeit in Elfis Heimatstadt eingeladen waren. Uns wurde gesagt, dass wir den Weg bis zum Gipfel in 1.5 Tagen erreichen können. Morgens ging es dann früh los mit dem Bus zum Fuß des Berges. Wir fingen mit dem Aufstieg an durch den leicht nebligen Urwald vorbei an teilweise 15 bis 20 Meter hohen Bambuspflanzen. Auf dem ganzen Berg sind Klöster verteilt die man besichtigen kann.

Kloster auf dem Berg

Brücke mitten im Urwald

Das ging 1-2 Stunden so bis wir an ein Flussbett kamen das wir entlangwanderten. Da das Wetter zwar trocken aber doch neblig war wurden wir nur selten von chinesischen Familienvätern gestört, die die Umgebung mit lauter Handymusik während ihrer Wanderung beschallten. Nach einiger Zeit viel uns ein Stand auf der lange Bambusstöcke verkaufte. Wir dachten dass es sich um Wanderstöcke handelte und gingen einfach vorbei. Was sich als noch als Fehler herausstellen sollte.
Ein paar Meter weiter trafen wir zwei chinesische Mädels die uns Erdnüsse in die Hand drückten und uns erzählten, dass wir gleich in das Affengebiet kommen und wir die Affen füttern sollten. Wir hatten schon gehört dass auf dem Berg wilde Affen leben aber haben die Viecher dann doch unterschätzt. Diese waren nämlich richtig aggressiv und sprangen einen an um an irgendetwas Essbares zu kommen. Einer sprang auf eins der chinesischen Mädels und räumte ihr sämtlich Manteltaschen aus. Auch Stefan musste leiden. Auch er wurde angefallen, der Affe war mit seiner Gegenwehr aber nicht sonderlich einverstanden und biss ihm kurzerhand ins Bein. Da hat sich die Tollwutimpfung direkt mal bezahlt gemacht. Wir gingen weiter und versuchten den Affen mit unseren offenen Händen zu zeigen dass bei uns nicht mehr viel zu holen ist. Das klappte auch ganz gut bis uns irgendwann zwei Engländer und ein Franzose entgegenkamen und meinten, dass man nicht weiterkommt, da eine komplette Brücke von einer Affenhorde eingenommen war. Diese waren so klug und hatten sich schon mit Stöcken bewaffnet aber zu dritt war anscheinend kein Durchkommen. Es blieb uns nichts anderes übrig als uns einen Schlägertrupp von alten chinesischen Damen zu engagieren die uns mit Bambusstöcken den weg durch die Affen bahnten. Das nächste mal wen ich irgendwo Bambusstöcke zum Kauf sehe werde ich mit Sicherheit zuschlagen.
Nur kurz später hatte er Stefans Bein im Maul


Nach dieser etwas anderen Begegnung mit der Natur ging der Aufstieg weiter. Irgendwann haben wir gemerkt, dass wir doch nicht mehr so weit kommen wie wir gerne wollten und damit am nächsten Tag nicht mehr rechtzeitig zurück ins Dorf gekommen wären um den Bus zu bekommen. Da es aber sowieso sehr neblig war und wir auf dem Gipfel auch kein besseres Wetter mit Aussicht gehabt hätten war das nicht sonderlich schlimm. Also entschlossen wir uns noch ein Kloster weiter zu gehen. Auf dem Weg dorthin passierten wir die Schneegrenze zu Fuß. Das war auf jeden Fall ein cooles Erlebnise zu sehen wie links und rechts des Weges immer mehr Schnee lag und schließlich irgenwann das Kloster vor einem aus dem Nebel auftauchte. Überall hingen riesige Eiszapfen und 20 Meter neben uns löste sich eine große Eisplatte vom Dach und krachte auf den Boden. Wir waren wirklich froh, dass dort grad Niemand stand.

Langsam lag immer mehr Schnee neben dem Weg

Der Rückweg den Berg herunter war dann doch deutlich entspannender und schneller. Wir gingen in die Dunkelheit hinein und irgenwann kamen sogar unsere Kopflampen, die wir uns vor dem Urlaub zugelegt hatten zum Einsatz. Geschlafen haben wir Nacht dann in einem der Klöster in denen man auch übernachten kann. Da es dort keine Heizungen gab kam dann die altbewehrte Fönheizung zum Einsatz. Wobei sich wieder die Überlegenheit der chinesischen Produkte zeigte. Wo mein deutscher Fön nach 25 Minuten sich einfach abschaltet weil er zu heiß wird, hält das chinesische Spitzenprodukt die ganze Zeit durch!
Am nächsten morgen ging es dann mit dem Bus wieder zurück nach Emei Town wo wir noch eine Klosterschule besuchten bevor wir mit dem Bus in Elfis Heimatstadt fuhren.

Korridor in der Klosterschule

Urlaubsbericht: Leshan

So endlich komm ich mal dazu ein wenig von meiner reise zu erzählen...ich hoffe mal dass ich in den nächsten tagen und wochen nach und nach ein paar zeilen schreibe und die bilder hochlade.
Quasi direkt nach unserer Fahrzeugtechnikklausur ging es in den mehr oder weniger wohlverdienten urlaub. Der aufwand für die klausuren war mit dem in aachen wirklich nicht vergleichbar und in meinem fall die ergebnisse zum glück auch nicht;).
Zuerst sind Paul, Jörn und ich Abends nach Chengdu geflogen, wo uns Elfi (die chinesen geben sich ihre deutschen namen selber) eine chinesische freundin, die aus sichuan (die provinz) kommt schon erwartet hat. Stefan kam dann am nächsten morgen mit dem flieger nach. Abends ging es dann nach dem das vermeintlich gebuchte zimmer nicht mehr gab und wir uns in der luxussuit einquartieren mussten, direkt noch mit elfis freunden auf die piste. Wir haben irgendeinen berühmten sänger aus hongkong gesehen und erste bekanntschaft mit clubs gemacht die ihre tanzfläche voll mit tischen stellen an denen einfach stumpf getrunken wird. Dies ist uns auf unserer reise des öfteren aufgefallen je kleiner die stadt wurde. Um 4 uhr morgens kamen wir dann in den genuss unseres ersten sichuan essens, dass in china für seine schärfe berühmt ist. In chengdu ist es üblich, dass man nachdem man feiern war noch einmal früh morgens essen geht. Bevor aufgetischt wurde, wurden plastikhandschuhe verteilt damit man das scharfe zeug nicht überall an den fingern hat und sich womöglich damit noch ins auge packt. Nur leider gab es irgendwelche krabbenartigen stacheligen krebse, die beim knacken unsere handschuhe ziemlich schnell nutzlos gemacht haben. Zum essen in sichuan ist noch zu sagen, dass der chinese 5 geschmacksrichtungen kennt: Süß, Sauer, Salzig, Bitter und MA. Ich weiß nicht wie das zeug auf deutsch heißt, aber es ist eine art pfeffer die wenn man ausversehen drauf beißt den ganzen mund taub macht. Beim ersten mal ein wirkich komisches gefühl aber irgendwann wenn man es schon kennt doch nervig. Zwar kenne ich das zeug schon aus peking aber in sichuan ist das zeug wirklich überall drin und ein entkommen ist nich wirklich möglich.
Am nächsten Nachmittag brachen wir dann zu unserer ersten sightseeingetappe des urlaubs auf.

Es ging zum weltgrößten steinbuddha der welt nach leshan.



sitzender Riesenbuddha

Am abend machten wir dann bekanntschaft mit einer weitern spezialität der gegend: Innereien. Am ersten abend aßen wir auch noch alle brav unsere innereiensuppe auf aber an den nächsten tagen legten wir zu elfis enttäuschung doch immer öfter unser veto gegen den kram ein. Geschmacklich war das ganze nämlich nicht besonders spektakulär. Abends hatten wir dann eine der sicherlich merkwürdigsten discoabende seit dem wir in china sind. Stefan hat das ganze so schön zusammengefasst, so dass ich das ganze einfach verlinke.
Am nächsten morgen ging es dann los zum Riesenbuddha. Leider war es zuerste etwas neblig so dass man nich sehr viel gesehen hat. Aber später nach dem wir erstmal ein wenig durch die tempel und parkanlagen gegangen waren wurde die sicht besser. Der buddha ist wirklich beeindruckend. Er wurde einfach in den felsen gehauen und ist über 70 m hoch. Gebaut wurde er, weil an der stelle im fluss der vorbei fließt gefährliche Stromschnellen waren. Und wie durch zauberhand verschwanden diese, nach dem der ganze schutt vom bau im fluss gelandet...ähh der buddha fertig gestellt war. Die große strömungslehre hatten die leute damals halt noch nich geschrieben.

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